13. Friedrich-WM 2018

Das Endspiel


A: Die Spieler wählen ihre Rollen


Marcus Straßmann, mit 45.2 Punkten der Vorrundenbeste, wählt die Rolle Pompadour! Damit hat Marcus schon jetzt WM-Geschichte geschrieben: Noch nie wurde Pompadour als Erstes gewählt.

Peter Hannappel (mit 44.0 Punkten Zweiter der Vorrunde) entscheidet sich für Maria Theresia. Mit dieser Rolle spielte Peter schon die Finals 2014 und 2016. Damals wie heute war der Preußen-Stuhl noch frei. Interessanterweise hat Österreich noch nie ein Finale gewonnen. Wird es diesmal anders sein?

Anton Telle wählt Preußen (wie schon im Vorjahr), gefolgt von Guy Atkinson als Elisabeth.

Und schon senkt sich Konzentration über den Tisch...

B: Der Spielverlauf

Anton bildete gegen Österreich einen Verteidigungsschwerpunkt in Schlesien, aber auch in Sachsen waren drei Generäle anwesend, die sich rasch nach Nordböhmen (samt Troß) bewegten. Rußland erwarteten die Preußen in Kammin; gleichzeitig sollte Ostpreußen nicht kampflos geräumt werden. Frankreich sollte zunächst von Hannover aufgehalten werden.

Guys Russen griffen in Runde 3 bei Belgard (Kreuz) an und hatten Anton schon am Rande einer Niederlage. Anton behielt aber Nerven, ließ dies nicht durchblicken und dachte gar nicht daran, den Kreuzsektor zu räumen oder gar nervös Verstärkung hinzuschicken. Der Bluff funktionierte! Guy konnte aus der preußischen Kreuz-Schwäche kein Kapital schlagen.

Gegen Österreich konnten die Preußen in einer Serie von 2 Kämpfen einen großen Erfolg verbuchen, als Peter trotz eklatantem Pikmangel nach Breslau vorpreschte. Peters Zweier-Turm beendete mit −8 seinen Rückzug bei Lodz, und ging wenig später unversorgt vom Brett. Dies war für Peter der Anlaß auf einen Reichsarmee-Sieg zu spielen, denn ohne Pik gibt es Schlesien nur wenig zu holen.

Eine Runde nach dem österreichischen Debakel schied Rußland aus (Runde 6). Anton nahm Dohna mit 8 Armeen aus dem Spiel.

Und schon bald begann in Sachsen ein heißer Tanz. Die preußischen Generäle in Nordböhmen machten die Stellung sehr kompliziert. Anton hatte dank seines dortigen Troß keine Versorgungsschwierigkeiten. Aber dann kam Runde 10: Zuerst erhielt der Preußenkönig die Nachricht, daß die unversorgten Schweden Berlin plünderten. Und zum Rundenabschluß kam ein Schicksalschlag der unerwarteten Art: Österreich durfte Laudon um 1 Schritt bewegen! Und neben Laudon stand genau der preußische Troß, der die Böhmenarmee versorgte! Nach dessen Verlust, mußte Preußen die Böhmenstellung räumen und die Verteidigung Sachsens von Pik nach Karo verlagern.

Vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn Peter länger mit der Reichsarmee hätte spielen können. Aber mit Runde 11 kamen weitere Schicksalschläge: Schweden in Runde 11 (Guy übernahm nun die Reichsarmee), Amerika (12) und Gedichte (13). (Schweden hatte beim Ausscheiden 2 Reserven auf der Hand!)

In der Zwischenzeit hatten sich die Franzosen mit den Hannoveranern herumgeschlagen und tauchten nun vor Magdeburg auf. In Runde 12 gab es mit Hannover einen großen Pik-Kampf bei Wittingen, der unentschieden endete. In Runde 14, nach der Eroberung Wittingens, griff ein französischer Doppelturm den preußischen Verteidiger Magdeburgs an. (Halberstadt war bereits gefallen.) Die massive Herz-Schlacht konnte Anton für sich entscheiden.

Seit dem österreichischen Pik-Debakel in Runde 5 war Schlesien gänzlich unbespielt. Erst in Runde 10 sandte Peter wieder einen General dorthin, der aber ohne Troß zunächst nur grenznahe Zielstädter erobern konnte. Doch auch nach dem Wechsel der Reichsarmee, blieb Sachsen Hauptschauplatz. Peters Österreicher drängten gen Magdeburg, und schon bald wurde es im Herzsektor sehr bunt und unübersichtlich.

Es folgten noch einige taktische Finessen und Winkelzüge. Ein Hildi-Angriff in Herz und ein letztes Anrennen eines unversorgten französischen Doppelturms. Der Turm wäre vom Brett gegangen, wenn Preußen den Kampf gewonnen hätte. Anton wählte aber die sichere Variante und zog sich alsbald mit −1 zurück. Die anschließend gezogene Schicksalskarte brachte das Ausscheiden Frankreichs in Runde 16.

Und damit war Anton Telle Friedrich-Weltmeister 2018. — Nunmehr gibt es zwei Spieler, die zweimal den Titel errungen haben: Manni Wichmann (2011 & 2013) und Anton Telle (2007 & 2018).



C: Bilder


Runde 5: Anton überlegt, wo er Peters österreichischen Doppelturm mit dem −8-Rückzug hinbefördern soll.

Peter zieht von Schlesien nach Sachsen.

Was ist denn das? Ein Maskottchen ...

... oder ein gefräßiges Monster, das die russischen Generäle vertilgen will?

Wohl eher letzteres! Guy Atkinson spielt ab Runde 6 ohne seine dunkelgrüne Hauptmacht.

Guy Atkinson beim Auszählen der schwedischen Versorgungslinien.

Anton Telle, sorgenvoll.

Die preußische Nordböhmenstellung, ca in Runde 7.

Runde 10: Das Schicksal schlägt zu: Laudon darf 1 Stadt bewegt werden. Er schlägt den preußischen Troß (blauer Pfeil). Nun können Friedrich und Winterfeldt ihre Stellung nicht mehr halten und müssen zurück nach Sachsen...

... wo sie in Runde 11 auf Dresden einen Doppelturm bilden.

Anton beim TK-Sortieren.

Peter spielt weiter auf einen Hildi-Sieg.

Runde 12: Aber nun ist auch Schweden draußen! Guy übernimmt die Reichsarmee.

Allseitiges Grübeln ist angesagt.

Runde 16: Die Situation um Madgeburg ist ...

... unübersichtlich geworden!

Guy fährt eine Herzattacke mit Hildi.

Aus! Aus! Das Spiel ist aus!

Anton Telle ist
Friedrich-Weltmeister 2018!